Therapiekonzept Placeboeffekt?
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Einige Inhalte sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur für registrierte Nutzer bzw. medizinisches Fachpersonal zugänglich.
Sie sind bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrem Universimed-Benutzerkonto ein:
Sie sind noch nicht registriert?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf universimed.com und erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln, bewerten Sie Inhalte und speichern Sie interessante Beiträge in Ihrem persönlichen Bereich
zum späteren Lesen. Ihre Registrierung ist für alle Unversimed-Portale gültig. (inkl. allgemeineplus.at & med-Diplom.at)
Rückenschmerzen gehören zu jenen Beschwerden, mit denen ein Hausarzt häufig zu tun hat und deren Behandlung meist langwierig ist. Eine Studie aus Deutschland konnte nun zeigen: Patienten mit chronischen Rückenschmerzen profitieren von einer Therapie mit Placebos – und das, obwohl die Studienteilnehmer wussten, dass sie Placebos einnahmen. Sie berichteten, dass der Schmerz gelindert war, sie sich "fitter" und weniger depressiv fühlten. Der schmerzlindernde Effekt der Placebos war ähnlich dem eines nichtsteroidalen Antirheumatikums (NSAR).
Für ihre Studie teilten die Forscher der Universität Essen 127 Patienten mit chronischen Rückenschmerzen in zwei Gruppen ein. Beide Gruppen erhielten die übliche Schmerztherapie. Allen Studienteilnehmern wurde vor Studienbeginn ein Video vorgeführt, das über den sogenannten Placeboeffekt und die neuesten Erkenntnisse zu möglichen positiven Effekten einer offenen Placebogabe informierte. Die Placebogruppe wurde anschließend drei Wochen lang zusätzlich zur bisherigen Therapie mit einem wirkstofffreien Präparat behandelt, während die Kontrollgruppe keine zusätzliche Therapie bekam. Die Placebogabe verringerte signifikant subjektive Parameter wie Schmerzintensität (p=0,001), Depression (p=0,01) und das Gefühl, funktionell weniger eingeschränkt zu sein (p=0,02). Objektive Parameter wie Beweglichkeit der Wirbelsäule unterschieden sich hingegen nicht. Aufgrund der positiven Ergebnisse sind die Wissenschaftler überzeugt, dass das therapeutische Potenzial von Placebos weiter erforscht werden sollte. Prof. Hans-Christoph Diener, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, ergänzt: "Es lohnt sich, den Placeboeffekt in bestehende Therapiekonzepte einzubinden."
Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
Das könnte Sie auch interessieren:
Candida auris: die dunkle Bedrohung?
Neu auftretende Krankheitserreger stellen eine Bedrohung für unsere Gesellschaft dar, die vor dem Hintergrund von Klimaveränderungen, zunehmender weltweiter Mobilität und anderen ...
Update Reisemedizin
Was gibt es Neues zur Malariachemoprophylaxe, wie lauten die Empfehlungen für eine Impfung gegen Dengue und wie schützt man sich bei Reisen in Risikoländern richtig gegen Polio? Wir ...
Bruxismus: harmloses Phänomen oder Ursache für schmerzhafte Verspannungen?
«Krisenmodus» war das Wort des Jahres 2023. Ein Begriff, der sich in erster Linie auf das Weltgeschehen bezog, aber auch auf politische Entscheidungen im eigenen Land und für viele auch ...