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Chronisches Erschöpfungssyndrom

Rehabilitation macht fit für den Alltag

Psychische Erkrankungen sind in Österreich die häufigste Ursache für Erwerbsunfähigkeit und vorzeitige Pensionierung. Insbesondere die Zahl der Menschen, die durch ein chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) in der Ausübung ihres Berufs beeinträchtigt sind, nimmt beständig zu.

Bei einem Rehaaufenthalt werden Patienten gezielt darin geschult, späteren Anforderungen im Berufsleben besser standzuhalten, Ängste abzubauen sowie die Konfliktfähigkeit und Frustrationstoleranz zu verbessern. Damit wird nicht zuletzt eine Verbesserung der subjektiven Lebensqualität erreicht.

Befinden sich Menschen mit einer Burnout-Problematik im Spital und sind sie am Ende des Aufenthalts nicht ausreichend stabilisiert, werden sie direkt in eine Rehaeinrichtung überwiesen. Erscheint die Behandlung im Akutkrankenhaus nicht sinnvoll, stellen niedergelassene Ärzte einen Rehaantrag.

Voraussetzungen für einen Rehaaufenthalt

Stationäre und ambulante Rehamaßnahmen werden von der Pensionsversicherungsanstalt und den Sozialversicherungsträgern finanziert, wenn Rehabilitationsbedürftigkeit und Rehabilitationsfähigkeit bestehen und in einem bestimmten Zeitraum ein festgelegtes Rehabilitationsziel erreicht werden kann. Voraussetzung für die Teilnahme am Therapieprogramm ist ein stabiler psychischer und physischer Allgemeinzustand. Zudem sollten die Patienten an einem gruppendynamischen Prozess teilnehmen können.

Multimodaler Ansatz

Der stationäre Aufenthalt im Bereich psychischer Erkrankungen liegt bei sechs Wochen. Ein einheitliches medizinisches Leistungsprofil stellt einen Mindestbetreuungsstandard sicher.

Ausgangspunkt des Therapiekonzepts ist ein multimodaler Ansatz, der Therapieeinheiten verschiedener Berufsgruppen in Einzel- und Gruppensettings und eine gute Vernetzung der Therapeuten vorsieht. Darüber hinaus gibt es individuelle und bedarfsgerechte Therapieeinheiten. Zu Beginn des Aufenthalts werden in den Einrichtungen auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Rehaziele definiert und es wird ein angemessenes, individuelles Behandlungsangebot erstellt, das psychotherapeutische, psychopharmakologische, ergotherapeutische und physiotherapeutische Methoden umfasst.

Für Patienten, die Angehörige versorgen müssen oder im gewohnten Umfeld bleiben möchten, gibt es die Möglichkeit der ambulanten Rehabilitation, die ebenfalls sechs Wochen lang in Anspruch genommen werden kann.

Antrag und ärztliche Stellungnahme

Behandelnde Ärzte können beim zuständigen Sozialversicherungsträger einen Antrag auf einen stationären oder ambulanten Rehaaufenthalt einbringen, der eine ärztliche Stellungnahme enthält. Daneben können Patienten selbst keinen Antrag stellen.

Die ärztliche Stellungnahme erfordert Angaben zur aktuellen Vorgeschichte, zu antragsrelevanten Diagnosen, Befunden und Hinweisen zu Nebenerkrankungen und der medikamentösen Behandlung sowie eine Begründung für die vorgeschlagene Maßnahme. Der behandelnde Arzt kann eine Rehaeinrichtung vorschlagen, die vom Sozialversicherungsträger je nach Auslastung der Häuser berücksichtigt wird.

Gleichzeitig mit der Antragstellung kann bei der gewünschten Einrichtung ein Aufnahmetermin vereinbart werden. Sobald die Kostenübernahmeerklärung durch den Versicherungsträger vorliegt, wird dem Patienten von der Einrichtung eine Terminbestätigung und vom Kostenträger die Höhe des Selbstbehalts bekannt gegeben. Die Patienten sollten für die Evaluierung in einer Rehaeinrichtung sämtliche bereits erhobenen Vorbefunde, neurologische und psychiatrische Befunde und Resultate der Gesundenuntersuchung mitbringen.

Sonnenpark Neusiedlersee
Mörbischer Straße 5, 7071 Rust
Tel.: 02685/215 00
E-Mail: neusiedlersee@promente-reha.at
Web:
www.promente-reha.at

Pro mente Reha betreibt in ganz Österreich sogenannte „Sonnenparks“. Das Therapieangebot zielt darauf ab, dass die Patienten Zutrauen zu ihren Fähigkeiten entwickeln und den eigenen Gesundungsprozess aktiv mitgestalten, sodass schlussendlich eine berufliche und soziale Reintegration bewirkt wird.

Das Basisprogramm besteht aus Ergotherapie-, Psychotherapie- und Bewegungseinheiten, Schulungen im Gruppen- und Einzelsetting sowie zwei wöchentlichen Visiten und wird durch Physiotherapie oder Massage ergänzt. Im Sonnenpark Neusiedlersee liegt ein zusätzlicher Fokus auf Selbstmitgefühl und Achtsamkeit.

Nach dem stationären Aufenthalt kann eine ambulante Reha (auch berufsbegleitend) absolviert oder die Therapie bei niedergelassenen Therapeuten fortgesetzt werden. In den Sonnenpark-Einrichtungen in Salzburg und Graz ist eine ambulante Reha Phase III bis zu 12 Monate berufsbegleitend möglich.

Rehabilitationsverträge gibt es mit österreichischen Sozialversicherungsanstalten und der Pensionsversicherungsanstalt.

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In einem passwortgeschützten Bereich der Website von pro mente Reha haben Patienten während und nach ihrem Aufenthalt Zugang zu Gesundheits- und Bewegungstipps sowie Mental- und Entspannungsübungen


Klinik Bad Pirawarth
Kurhausstraße 100, 2222 Bad Pirawarth
Tel.: 02574/291 60
E-Mail: info@klinik-pirawarth.at
Web:
www.burnout-hilfe.at

Bei der Aufnahme werden neben einer ärztlichen und fachärztlichen Untersuchung sowie einer Erhebung des Ruhe-EKG die optimalen Trainingsbereiche mittels einer submaximalen Spiroergometrie ermittelt. Optional werden auch eine 24-Stunden Blutdruckmessung, eine Laboruntersuchung beziehungsweise weitere fachärztliche Konsile angeordnet.

Neben einem therapeutischen Rahmenprogramm setzt sich der Therapieplan aus Angeboten zu den Themen Entspannung, Achtsamkeit, Sport, Qigong, Ernährung, Kunsttherapie sowie zahlreichen weiteren Therapieangeboten zusammen. Zudem gibt es Vorträge zu Stressmanagement, Trainingsgrundlagen und bewusster Ernährung. Rehabilitationsverträge gibt es mit der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA), der LKUF Oberosterreich, der KFA Wien und Oberösterreich sowie mit der Krankenkasse für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB).


Lebens.Resort Ottenschlag
Xundheitsstraße 1, 3631 Ottenschlag
Tel.: 02872/200 20
E-Mail: info@lebensresort.at
Web:
www.lebensresort.at

Am Beginn des Aufenthalts findet eine ärztliche Untersuchung statt, bei der das Therapieprogramm besprochen wird.
Ein multidisziplinäres Team aus Fachärzten, Allgemeinmedizinern, Dipl. Gesundheits- und Krankenpflegern, Diätologen, klinischen und Gesundheitspsychologen, Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Sozialarbeitern, Musiktherapeuten, Physiotherapeuten sowie Heil- und medizinischen Masseuren begleitet die Patienten auf ihrem Weg in ein selbstbewussteres Berufs- und Privatleben und setzt dabei auch auf gesunde Ernährung und viel Bewegung in ruhiger Natur. Bei Beratung und Therapie wird – wo medizinisch sinnvoll – auf die Unterschiede zwischen Frauen und Männern eingegangen.
Das Programm zielt darauf ab, soziale Kompetenzen und die Fähigkeit, Probleme zu lösen, zu erwerben bzw. zu stärken und den Umgang mit Belastungssituationen zu verbessern.
Rehabilitationsverträge gibt es unter anderem mit der österreichischen Pensionsversicherungsanstalt und verschiedenen Sozialversicherungsanstalten. Neben Rehabilitation für die psychische Gesundheit werden auch Stoffwechselrehabilitation und Gesundheitsvorsorge Aktiv angeboten.


Rehabilitationskompass: In diesem elektronischen Verzeichnis ( https://rehakompass.goeg.at ) werden sämtliche stationäre Rehabilitationseinrichtungen sowie ambulante Einrichtungen der Erwachsenenrehabilitation in Österreich gelistet.

Bericht:
Mag. Birgit Schmidle-Loss und
Mag. Kerstin Huber-Eibl


Weiterführende Informationen:

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