Politik

Evaluierung der Ärzteausbildung

Verbesserungsbedarf bei der Ärzteausbildung gibt es vor allem, wenn es um die mangelnde Zeit der Ausbildner für die Vermittlung fachspezifischer Inhalte an Jungärzte geht. Es fehlt an der Umsetzung eines strukturierten Ausbildungskonzeptes, dem nötigen Feedback und der Entlastung von Administrations- und Dokumentationsaufgaben. Das sind die wesentlichsten Ergebnisse einer im Auftrag der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) durchgeführten Befragung. Die Gesamtbewertung der Ausbildungswege zeigt, dass die fachärztliche Ausbildung mit einer Schulnote von 2,3 am besten abschneidet. Die Basisausbildung und die allgemeinärztliche Ausbildung sind mit 2,4 durchschnittlich bewertet. Die Zufriedenheit steigt zwar bei der allgemeinärztlichen Ausbildung kontinuierlich, dennoch gibt es keinen Grund, sich zurücklehnen. Bei der Basisausbildung werden als häufigste Problembereiche zahlreiche Routineaufgaben mit wenig Lernzuwachs, wenig Feedback und hohem „workload“ des Stammpersonals als Grund für fehlende Ausbildungskapazität genannt. Bei der allgemeinmedizinischen Ausbildung streut die Zufriedenheit stark nach den zu absolvierenden Fachgebieten zwischen Anästhesie (1,5) und Frauenheilkunde (3,1). Bei der Bewertung der fachärztlichen Ausbildung wird der Lernerfolg zu 80% als überwiegend positiv beurteilt. Die neue Ausbildungsordnung tragt zu einem international wettbewerbsfähigen Ausbildungsniveau bei. Dennoch steigt die Anzahl jener Absolventen, die nie in den Arztberuf einsteigen oder kurz danach wieder aussteigen, kontinuierlich. Aktuell betragt die Gesamt- Dropout-Quote 38%. „Es muss uns gelingen, die Ausbildung sowohl für die Träger als auch für die Ausbildner und die Ärzte in Ausbildung attraktiver zu machen. Die Ausbildung junger Ärzte darf nicht als Störung des klinischen Alltags wahrgenommen werden, sondern als Antwort auf den drohenden Ärztemangel“, so ÖÄK-Vizepräsident Dr. Harald Mayer. (red)

Quelle: Presseaussendung der ÖÄK, 24. Oktober 2018

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